Wir danken für die Unterstützungen unserer aktuellen Veranstaltungen:
Stiftung Temperatio, Jakob und Werner Wyler-Stiftung, Ernst Göhner Stiftung, Madeleine und Albert Erlanger-Wyler-Stiftung
(Online-)Gespräch mit Michal Govrin
Foto Michal Govrin 2022 in Jerusalem: Miklós Klaus Rózsa.
Die Schriftstellerin und Theaterregisseurin Michal Govrin, die in Jerusalem lebt, spricht mit uns in einem Zoommeeting über die aktuelle Situation in Israel.
Hier die Aufzeichnung des Zoomgesprächs mit Michal Govrin, welches am 20.11.23 stattfand.
On November 20th, we spoke live online with Israeli writer and theater director Michal Govrin. Her novel Strandliebe / Ahava al ha-chof, recently published in German, plays in Ashkelon, an area evacuated due to rocket attacks from Gaza. We speak with Michal Govrin about the situation in Israel and especially in Jerusalem, where she lives, about the political and social upheavals, the reactions and how the population deals with it the immediate massive threat and the remaining space for reflection and hope. Michal Govrin is the daughter of a Shoah survivor from Poland, and during the last months she campaigned against the so-called “judicial reform” of the current Israeli government. The writer recently visited Kibbutz Be'eri and the area of the Nova music festival, which was the scene of the cruel massacre. How are people in Israel doing since october 7th - especially the children of those traumatized by the Shoah, and the young people? - Conversation in English. Moderation: Bettina Spoerri and Anne Wieser.
Michal Govrin, born in Tel Aviv in 1950, studied literature and theater studies at Tel Aviv University and received his doctorate at the University of Paris. She is an author, director, teacher at the Jerusalem School for Visual Theater/professor at Tel Aviv University, among others, and has been awarded many important literary prizes for her literary books (including Prime Minister's Prize, ACUM Prize, Chevalier de l'Ordre des Arts et des Lettres). Her books have been translated into English, French and several other languages. Her work is published in German by Geparden Verlag, this year the novel Strandliebe.
2024
Zu einer multimedialen Ausstellung mit Fotografien, Videos und Klängen u.ä.m. von Miklós Klaus Rózsa und Bettina Spoerri organisieren wir eine Begleitveranstaltung mit einem Podium zu Shanghai Anfang/Mitte des 20. Jahrhunderts als Exil-Hafen von Juden aus aller Welt und dem Kontrast zu Shanghai heute rund hundert Jahre danach.
Als Gesprächsgäste werden wir u.a. anfragen: Lorenz Helbling, ShanghArt; Werner Michael Blumenthal, ehem. Direktor Jüdisches Museum Berlin (1997-2014), selbst in Shanghai als jüdischer Flüchtling aufgewachsen; Künstler Stefan Suhlke, im Shanghaier ‚Ghetto‘ 1943 geboren und aufgewachsen.
Bericht einer Recherchereise - Blick in die Werkstatt
Mo, 13. November 2023, 19.30 Uhr
2019 wurden Bettina Spoerri und Miklós Klaus Rózsa von der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia auf ein entsprechendes Projektgesuch hin für eine Recherchereise nach Shanghai eingeladen. Wegen
der Pandemie konnte dieses Stipendium erst mit grosser Verspätung im August 2023 stattfinden. Shanghai, die Stadt mit einer grossen jüdischen Vergangenheit, in der noch immer Juden wohnen,
verwandelt sich rasant, mit und nach der Pandemie mehr denn je. An diesem Abend erzählen sie von ihrer Recherchereise durch die jüdische Vergangenheit und Gegenwart der Millionenstadt, zeigen
Bilder, kurze Videos, schildern Eindrücke und Begegnungen - und geben einen Einblick in ihre künstlerische Arbeit mit diesen Impressionen für einen Roman und eine multimediale Ausstellung
2024.
Ort: AquariumClub, Turbinenstrasse 24 (EG), 8005 Zürich (Eingang rechts neben Bäckerei Steiner, gegenüber von Hotel Renaissance)
Eintritt: Fr. 15.- (AHV/IV/Stud./BabelKultur-Mitglieder reduziert: Fr. 10.-)
Bar geöffnet vor und nach der Veranstaltung.
Wir bitten um Platzreservation per Mail an: info@babelkultur.ch (bitte
angeben, welche Veranstaltung)
Mi, 1. November 2023, 19.30 Uhr
Die Autorin Katja Petrowskaja, die in Kiew aufwuchs und aus einer jüdischen Familie stammt, taucht in ihrem faszinierenden neuen Buch Das Foto schaute mich
an (Suhrkamp 2022) in Bilder ein: Historische und neuere Fotografien, Bilder aus Bildbänden, Ausstellungen, Familienfotos, LP-Cover - Bilder, zu denen sie assoziiert und die sie
kontextualisiert. Seien es Eisbären in Königsberg, Bergmänner im Donbass, eine Syrerin auf Lesbos oder ihre eigene Mutter am Schwarzen Meer - Katja Petrowskaja entwickelt anhand der von ihr
ausgewählten Bilder eine grossartige "Schule des Sehens", und gleichzeitig einen "grossen Essay über das Vergessen und Erinnern", wie die FAZ lobte. Zeitgeschichte und Form auf minimalem Raum
verdichtet. Die NZZ sieht sie mit diesem Band mit Walter Benjamin oder Susan Sontag auf Augenhöhe.
Bettina Spoerri spricht mit Katja Petrowskaja über das Betrachten von Bildern, über Augenblick, Erinnerung, Fragilität, Kunst und Wirklichkeit,
Krieg und unmittelbare Gegenwart.
Katja Petrowskaja (links) in unserer Veranstaltung vom 1.11.2023.
Foto: Miklós Klaus Rózsa
Mo, 23. Oktober, 19.30 Uhr
Ita Heinze-Greenberg stellt ihr spannendes, intensiv recherchiertes Buch "Zuflucht im gelobten Land" (Wbg Theiss Verlag, 2023) vor: Der Verleger Martin Feuchtwanger eröffnete eine Suppenküche in Tel Aviv, Max Bronstein brachte das Bauhaus nach Jerusalem und Gabriele Tergit sezierte die neue Heimat literarisch. Die Malerin Lea Grundig zählte zu den Überlebenden des Flüchtlingsschiffs »Patria«. 60 000 Juden flüchteten zwischen 1933 und 1941 aus Nazi-Deutschland nach Palästina. Darunter waren Else Lasker-Schüler, Hans Jonas, Erich Mendelsohn und Martin Buber. Die Architekt:innen, Künstler:innen und Schriftsteller:innen setzten sich in ihrem kreativen Denken und Handeln auf ganz unterschiedliche Weise mit der fremden Umgebung auseinander. Prof. Dr. em. ETH-Prof. Ita Heinze-Greenberg hat über ein Jahrzehnt in Israel gelebt. In diesem Buch fasst sie erstmals ihre langjährigen Archivrecherchen und Interviews mit Zeitzeugen zu einer Gesamtschau zusammen, in der individuelle Schicksale und politische Katastrophen verwoben werden.
Ita Heinze-Greenberg am 23.10.2023
im Gespräch mit Bettina Spoerri.
Foto: Helge Pitz
Ita Heinze-Greenberg: Zuflucht im Gelobten Land. Deutsch-jüdische Künstler, Architekten und Schriftsteller in Palästina/Israel. wbg Theiss Verlag 2023).
Mo, 9. Oktober, 19.30 Uhr
Cilla Tomas-Hallock spricht über die von ihr mitinitiierten Anthologie, in der 16 Mitglieder der Shoah-Nachgeneration in den USA von ihren Erfahrungen erzählen. Cilla Tomas wurde in Bern als Kind von Shoahüberlebenden geboren und emigrierte später in die USA, wo sie heute seit über vierzig Jahren in Ann Arbor (MI) lebt; mit Freunden, die ein ähnliches Schicksal erlebt haben, hat sie über zwei Jahrzehnte insbesondere anlässlich des Shoah-Gedenktages und Yom Kippur ihre Familiengeschichten reflektiert und darüber nachgedacht, was es u.a. heisst, mit traumatisierten Eltern in einer christlichen Mehrheitsgesellschaft aufzuwachsen und zu leben und welche transgenerationellen Auswirkungen die Erfahrungen in der Familie haben. Cilla Tomas-Hallock ist mit ihren Freunden bereits in vielen Bibliotheken, Buchhandlungen, Messen und jüdischen Zentren in den USA aufgetreten und wurde auch mit einer Gold- und Silbermedaille ausgezeichnet. Jetzt kommt sie zu BabelKultur in die Schweiz. Vgl. auch www.secondgenerationvoices.com
Anschliessend Bühnengespräch und Publikumsdiskussion (Moderation: Bettina Spoerri) - Veranstaltung in Deutsch
Eintritt: Fr. 15.- (AHV/IV/Stud./BabelKultur-Mitglieder reduziert: Fr. 10.-)
Platzreservation: info@babelkultur.ch (bitte angeben, für welche Veranstaltung!)
Ort: AquariumClub, Turbinenstrasse 24 (EG), 8005 Zürich (Eingang rechts neben Bäckerei Steiner, gegenüber von Hotel Renaissance)
Das Buch, das in der Arbeit der Gruppe, in der Cilla Tomas Mitglied ist, entstanden ist.
Mi, 5. Juli 2023, 19.30 Uhr
Der Jurist und Autor Tilman Tarach beschreibt in seinem neuesten Buch eine Kontinuität: Anhand historischer Ereignisse stellt er die scharfe Trennung von christlichem Judenhass und modernen Antisemitismus in Frage und bemängelt dies als Lücke in der Schoah-Forschung. Die Nähe des traditionellen christlichen Judenhasses zum modernen eliminatorischen Antisemitismus wird in der deutschen Antisemitismus-Debatte, so seine Analyse, noch immer verschleiert. Tilman Tarach ruft vergessene Ereignisse in Erinnerung und präsentiert bisher unbeachtete historische Zeugnisse, die Wesen und Wirkmächtigkeit des christlichen Antisemitismus eindrücklich aufzeigen. Nur vor der Hintergrundfolie alter judenfeindlicher Vorstellungen, die bereits im sog. Neuen Testament angelegt sind, konnte der Vernichtungsantisemitismus der Nationalsozialisten entstehen. Auch heute ist die Gefühlswelt von Antisemiten und Antizionisten wesentlich von diesen unbewussten christlichen Mustern geprägt. Ein Gespräch mit Tilman Tarach zu den zentralen Punkten seines Buches Teuflische Allmacht führen Francesco Papagni und Bettina Spoerri; Einleitung: Uwe Pergola.
Vgl. u.a. die Rezension in HaGalil
Eine Zusammenarbeit mit dem Autonomen Kollektiv gegen jeden Antisemitismus
Ort: Photobastei, Sihlquai 125, 8005 Zürich, 3. OG
Eine multimediale Installation und Präsentation von «Tel Aviv Stories» mit Fotografien, Soundskulptur und Texten durch Bettina Spoerri und Miklós
Klaus Rózsa in der Photobastei -- 1. Juni bis 18. Juni 2023
Fotografien, Videos: Miklós Klaus Rózsa
Sounds, Dramaturgie, KI, Texte: Bettina Spoerri
Tel Aviv: eine Stadt der Widersprüche und Kontraste. Eine Stadt, die zugleich fasziniert und überfordert. Diese multimediale Ausstellung mit Fotografien, Videos, Texten und Sounds der Stadt, welche auch mit KI kombiniert und bearbeitet sind (und die Ausstellung wird von einem Band mit Fotografien und kürzeren literarischen Texten begleitet), lässt die Stadt und ihre Menschen aus der Gischt des Mittelmeers und auf Baustellen entstehen. Wir erkunden die Bild- und Klangwelten des lauten, chaotischen Tohuwabohus in Loops, Reihen, Sequenzen.
Diese der Stadt Tel Aviv und ihren Bewohnern gewidmeten Fotografien, Videos, Sounds und Texte sind über eine längere Zeitspanne entstanden. Im Fokus stehen nicht die bewaffneten Konflikte und Kriege, sondern der Blick hinter die Kulissen der Schlagzeilen, die Auswirkungen eines ständigen Kampfzustandes auf das alltägliche Leben. Abbruch und Aufbau, Armut und Luxus, Lebensfreude und Bedrohung, Bemühungen um kleine Inseln des Friedens, umbrandet von einem manchmal schrillen, manchmal geradezu poetischen Durcheinander – und das Innehalten, Erinnern und Reflektieren der Eindrücke in den Ruheräumen eines Museums: Sicht- und erfahrbar wird hier eine Stadt mit einem Leben jenseits des direkt Offensichtlichen und Angepriesenen, ein Tel Aviv, wie man es nur in der eigenen aufmerksamen Begegnung entdecken kann. Und im Raum der Kunst, in der Erinnerung entfernen sich die Bilder und Klänge – und kehren verwandelt wieder.
Vernissage: Do, 1. Juni 2023, 18 Uhr - Photobastei Zürich, 3. OG, Ausstellungsräume
Öffnungszeiten Ausstellung / Photobastei:
Mi und So: 12-18 Uhr (14.6. bis abends offen)
Do, Fr, Sa: 12-21 Uhr
Artist Talk: Do, 8. Juni 2023, 19.30 Uhr, Moderation: Romano Zerbini; Ort: Photobastei 3. OG, grosser Saal
Führung durch Ausstellung und Kurzlesung:
So, 4. Juni, 14 Uhr - So, 11. Juni, 14 Uhr - So, 18. Juni 14 Uhr
Finissage: So, 18. Juni, 16 Uhr
Hier Informationen zum Buch TEL AVIV STORIES, das mit der Ausstellung erscheint.
Mi, 14. Juni 2023, 19.30 Uhr
Ein Podium mit Res Strehle und Sacha Wigdorovits
Dies war ein spannungsvoller Abend mit den Medienkennern Sacha Wigdorovits und Res Strehle. Beide haben sie jahrelange Erfahrung in der Medienbranche, sie haben Zeitungsredaktionen geleitet und in der Kommunikation gearbeitet. Sie haben den massiven Wandel der Medien in den letzten Jahrzehnten hautnah miterlebt: Wigdorovits u.a. als Tages-Anzeiger und SonntagsZeitung-Journalist und Blick-Chefredaktor, .ch-Verleger, 20 Minuten-Projektleiter, aber auch als Inhaber einer Kommunikationsagentur, die schon mehrmals in kontroverse Fälle (u.a. die Fälle Carl Hirschmann oder Geri Müller) involviert war; Res Strehle seinerseits war u.a. Mitbegründer der Wochenzeitung WOZ, für die er lange tätig war, danach arbeitete er für die Weltwoche, das Magazin (Tages-Anzeiger) und wurde Chefredaktor des Tages-Anzeigers; er war Präsident der Journalistenschule MAZ - und ist heute Präsident des Vereins Stolpersteine. Die beiden kennen die Grenzen und Möglichkeiten von Medien und Kommunikationskanälen so gut wie wohl wenige in der Schweiz, und deshalb laden wir sie gemeinsam zu einer Diskussion über die Geschichte und die Gegenwart von Medien/-Kommunikation und Fake, Fiktion und Fakten heute ein.
Moderation: Bettina Spoerri und Miklós Klaus Rózsa
Ort: Photobastei, 3. OG, Sihlquai 125, 8005 Zürich
Do, 25. Mai 2023, 20.15 Uhr
Der deutsch-israelische Historiker und Autor Dan Diner war zu Besuch bei BabelKultur. Der ehemalige Professor für Moderne Geschichte an der Hebräischen Universität, früherer Direktor des Simon-Dubnow-Instituts für Jüdische Geschichte und Kultur und Professor am Historischen Seminar der Universität Leipzig, geboren als Kind polnisch-litauischer displaced persons, kam mit seinen Eltern 1949 nach Israel. 1954 zog die Familie in die Bundesrepublik Deutschland. In seinem Buch "Ein anderer Krieg. Das jüdische Palästina und der Zweite Weltkrieg 1935-1942 (DVA 2021) erzählt er die Anatomie des Zweiten Weltkrieges aus einer ungewohnten Perspektive: Im Zentrum des Geschehens steht das jüdische Palästina, gelegen am Schnittpunkt der europäisch-kontinentalen und außereuropäisch-kolonialen Wahrnehmung. Die Kernzeit dieser raumgeschichtlich angelegten Erzählung liegt zwischen dem Abessinien-Krieg 1935 und den Schlachten von El Alamein und Stalingrad 1942. Die Verschränkung zweier, für sich jeweils anderer Kriege - dem Zweiten Weltkrieg und dem Kampf um Palästina - durchzieht als roter Faden das Buch. Es entsteht ein dichtes Gewebe von Ereignisfacetten, das im global geschilderten Großereignis des Zweiten Weltkrieges durch eine besondere Sicht bislang wenig beachtete Konturen hervortreten lässt.
Moderation: Francesco Papagni
Buchvernissage
Mi, 10. Mai 2023, 19.15 Uhr
„Kaddisch zum Gedenken“ ist ein vielseitiger Sammelband über die Schoa und ihre Folgen mit einem Vorwort von Werner van Gent. Sowohl Zeitzeugen wie Nachgenerationen kommen zu Wort und kämpfen gegen Tabus und Sprachlosigkeit. So sind 25 sehr unterschiedliche persönliche Berichte entstanden, die durch ihre Authentizität bestechen. Neben Aufzeichnungen über das Überleben in den Vernichtungslagern gibt es Berichte über Kinder in Ghettos, in Verstecken sowie Fluchtgeschichten, die bis nach Zentralasien oder Lateinamerika reichen. Mit Bildern, Porträts, Fotos und Zeichnungen erfolgt eine zusätzliche Form des Gedenkens. So bietet das Buch auch Raum für Reflexion und Trauer sowie einen Ort für ein symbolisches Kaddisch, das den Ermordeten verwehrt wurde.
Angaben zum Buch: Kaddisch zum Gedenken. Zeitzeugen und Nachgenerationen berichten über die Schoa (Vorwort: Werner van Gent), Till Schaap Edition 2023.
Eve Stockhammer, *1963 in Zürich, ist freischaffende Künstlerin (SGBK), Cartoonistin und Psychiaterin in Bern. Die zweifache Mutter arbeitet auch als Redaktionsmitglied des jüdischen Magazins Forum. Mit ihren Bildern, Porträts, Ausstellungen und Büchern sucht sie u.a. Antworten auf psychologische und gesellschafts-historische Fragen zu Judentum und Schoa, sexueller Gewalt und zum Umgang mit Verdingkindern. Nach „Fragmente eines Tabus“, einem Bild-Text-Buch mit der Gynäkologin Ruth Draths über sexuellen Missbrauch (2017), publizierte sie 2018, gemeinsam mit Iris Ritzmann, „Geigen im Schnee“, ihr erstes Buch über die Schoa; das Werk wurde mit dem CJA-Preis ausgezeichnet. Im April 2023 erscheint nun mit „Kaddisch zum Gedenken“ ein Folgebuch zur Schoa. Vgl. auch: www.eveandart.com
Ort: AquariumClub, Turbinenstrasse 24, 8005 Zürich
Donnerstag, 9. März 2023, 18 Uhr
Esther Eppstein – die nomadische Botschafterin
Esther Eppstein ist durch ihren message salon bekannt geworden – ein Kunstprojekt, das sie seit Mitte der 1990er Jahre betreibt, an stets wechselnden Standorten. Dieser Abend ist ihrer ganz besonderen Art der Kunstvermittlung gewidmet.
Madame l’Ambassadeur Esther Eppstein nimmt jeweils Besucherinnen und Besucher mit auf eine Expedition in die Kunstszene, initiiert Kontakte und Begegnungen mit Persönlichkeiten, in Zürcher Off-Räumen, Institutionen oder Galerien, immer entstehen neue Freundschaften und ein kontinuierlich wachsendes Netzwerk. Für ihre Vermittlungsarbeit und ihr künstlerisches Wirken ist sie u.a. von Stadt und Kanton Zürich und Bundesamt für Kultur ausgezeichnet worden. Setting und Schauplatz ihres salons in Off-Spaces von Zürich verändern ihre Kunstaktionen stets neu und prägen sie entscheidend mit.
Bettina Spoerri führt mit Esther Eppstein ein Gespräch über einen produktiv erweiterten Kunstbegriff, über Nomadentum und ‘Heimat’, Do-It-Yourself-Arbeit als Gastgeberin, ausstellende Künstlerin, Vermittlerin, Verkäuferin, Bardame, Plattenlegerin oder Zeremonienmeisterin.
Esther Eppstein ist eine Schweizer Künstlerin, Kunst-Gastgeberin und Verlegerin. Für ihre Vermittlungstätigkeit im Offspace message salon wurde sie mehrfach ausgezeichnet. 2021 wurde ihr Werk mit dem Prix Meret Oppenheim geehrt. Vgl. www.messagesalon.ch
Veranstaltungsort: AquariumClub, Turbinenstrasse 24, 8005 Zürich
Türe/Bar offen ab 17 Uhr. Beginn Veranstaltung: 18h - um 19h kurzer Spaziergang über die Kulturmeile ins Migros Museum für Gegenwartskunst (offen bis 20h), wo der Wohnwagen von Esther Eppstein aus der Sammlung des Museums besichtigt werden kann.
Blick in die Werkstatt von Pavel Schmidt- Filmvernissage und Gespräch
Do, 16. Februar 2023, 19.30h (
Er sprengt Gartenzwerge, gibt Venus- und Davidrepliken oder ausrangierten Stossdämpfern und Puffern vieldeutigen neuen Sinn, spielerisch, hintergründig, humorvoll, immer in Bewegung: Pavel Schmidt. Der Künstler, der 1956 in Bratislava geboren wurde, lebt seit 1968 in der Schweiz. Er studierte in München Kunst, assistierte und vertrat u.a. Daniel Spoerri. Wir haben ihn mit der Kamera an Arbeits- und Wirkungsorten besucht, entstanden ist ein 22-minütiger Videofilm. Filmpremiere mit anschliessendem Gespräch mit Pavel Schmidt.
Do, 16. Februar 2023
Ort: AquariumClub (EG, rechts neben Bäckerei Steiner), Turbinenstrasse 24, 8005 Zürich
Hier kann der Film gestreamt werden:
Kooperation mit Schauplatz Brunngasse
Do, 27. Oktober, 17.30h (bis 18.30h) im Rahmen von Zürich liest
Die Brunngasse 8, wo bis 1349 Juden lebten, ist heute ein öffentlicher Ort mit historischen Malereien. In dieser Veranstaltung erleben Sie die Mesusa-Anbringung und die Darlegung der damit verbundenen Texte. Mit Ron Epstein, Bettina Spoerri und Schauspielerin Rachel Braunschweig.
In dem Haus an der Brunngasse 8 in der Zürcher Altstadt wohnte um 1330 eine jüdische Familie: Minne mit ihren zwei Söhnen Moses ben Menachem und Mordechai ben Menachem. Das neue kleine Museum «Schauplatz Brunngasse» ermöglicht der Öffentlichkeit, die Wohnstätte mit ihren prächtigen Malereien und ihre früheren jüdischen Bewohner kennenzulernen. Der Schauplatz Brunngasse bietet auch Führungen auf Anfrage an, vgl. www.schauplatz-brunngasse.ch. Diese Veranstaltung ist eine Kooperation des Vereins Brunngasse (vgl. www.schauplatz-brunngasse.ch) mit BabelKultur.
So, 16. Oktober, 11.15h
Vorführung des Dokumentarfilms über und mit Inge Ginsberg von Peter Kamber
Mit anschliessender Bühnen-Diskussion in Anwesenheit von u.a. Marion Niemi, der Tochter von Inge Ginsberg
«Man muss schauen, wie man selbst die nächsten zehn Minuten überlebt. Nicht den Tag! Zehn Minuten! Das ist wichtig. Und das ist bis heut geblieben. Das sage ich immer Marion, meiner Tochter. Man kann immer die nächsten zehn Minuten überleben, auch wenn alles ganz schlecht wird. Überleb erst mal die nächsten zehn Minuten und dann wieder zehn Minuten. Das würde ich den Leuten sagen.» (Inge Ginsberg)
Inge Ginsberg, 1922 in Wien geboren, erlebt die Verhaftung ihres Vaters, den sie mit viel Mut befreien kann, sie selbst flieht 1942 auf abenteuerliche Weise in die Schweiz, wo sie 1944/45 in Lugano für den US-Geheimdienst OSS tätig und auch Zeugin der Operation Sunrise wurde. Mit ihrem Mann kam sie später nach Hollywood und schrieb Songtexte - und mit neunzig Jahren begann ihre Karriere als Sängerin, bekannt wurde sie als Heavy Metal Grandma.
Ort der Veranstaltung: AquariumClub, Turbinenstrasse 24, 8005 Zürich
(Google Maps-Karte siehe weiter unten)
Der Vorverkauf ist eröffnet.
Eintritt: CHF 15.- Einheitspreis (BabelKultur-Mitglieder: CHF 10.-) / Barbetrieb ab 10.30h
Anmeldung an: info@babelkultur.ch mit Name/Vorname, Anlasstitel, Anzahl Personen - Sie erhalten Zahlungsangaben für Ihre definitive Reservierung.
Bildernachweise Flyer / Website / Film:
Bilder Inge Ginsberg/Otto Kollmann: Marion Niemi,
Vera Markus // Bild Inge Ginsberg als Kind: Isabelle Messerli // Bild Aspangbahnhof, Wien: ORF, „Zeit im Bild“, 8.9.2017 (Filmbericht über die
Einweihung des Aspangbahnhof-Mahnmals; mit Original-Material aus dem Film von Maurice Philip Remy „Holokaust“, 2000); Copyright Agentur Karl Höffkes, Gescher/Deutschland // Bild Postbus
St. Antönien: Hansluzi Kessler, „Postkarten erzählen Geschichten“ // Postkarte Vanini, Lugano: Peter Kamber Luftbild Lugano: Werner Friedli (1950); ETH-Archiv Zürich,
Bildarchiv/Stiftung Luftbild Schweiz (mit Dank an Markus Müller) // Bild Villa Westphal: Vera Markus
Kooperation mit clurr/Kurt Weiss:
Sa, 17. September 2022
Herbst-Besuch der fabbrica culturale baviera und Hans Josephson-Museum La Congiunta in Giornico: Besuch der fabbrica culturale baviera in Giornico im Tessin vor Ort, Besichtigung der aktuellen Ausstellung. Begrüssung durch Miklos Klaus Rózsa und Bettina Spoerri, und ebenso sind Silvio und Marietta Baviera persönlich anwesend. Danach kann auch das Josephson-Museum besucht werden.
Der Link zum BabelKultur-Film (Interview mit Silvio Baviera in Giornico)
Silvio Bavieras Galerie im Kreis 4 in Zürich war eine Legende. Vor einigen Monaten hat der Galerist, Verleger, Schriftsteller und Künstler gemeinsam mit seiner Frau Marietta Baviera-Montresor in
Giornico im Tessin - etwas mehr als 1,5 Autofahrstunden oder 2,5 Zugfahrt von Zürich entfernt - in einem ehemaligen Fabrikgebäude die 'fabbrica culturale baviera' aufgebaut. Wir haben Silvio und
Marietta in den letzten Monaten zwei Mal in Giornico besucht und mit Silvio Baviera ein langes Gespräch geführt: darüber, wie er vom Schreiben zum Galerist und grossen Förderer von Künstlerinnen
und Künstlern wurde, über sein Aufwachsen im Kreis 4, über die wahrscheinlich jüdischen Wurzeln seiner Familie, seine erste Galerie, die in seiner eigenen Wohnung eingerichtet war, seine schnell
wachsende Kunstsammlung, seine Liebe zu Witz und Sprachspiel - und natürlich die Gegenwart und Zukunft der fabbrica culturale baviera.
Teilnahme kostenlos - individuelle Anreise/Rückreise
Do, 1. September 2022, 19 Uhr
Ort: Aquarium Club, 8005 Zürich
Ein Gespräch mit den persönlich anwesenden Herausgebern und Autoren Johannes Spohr und Clemens Böckmann und Miklós Klaus Rózsa (Vorwort des Buches)
Immer wieder werden in der Öffentlichkeit Fälschungen, Betrugsfälle und imaginierte Geschichten diskutiert, die im Zusammenhang mit der Shoah und dem Zweiten Weltkrieg wie auch der Erinnerung daran stehen. Meist inszenieren sich dabei christliche Deutsche öffentlich mit Familiengeschichten jüdischer Verfolgter und führen diese teils als Legitimation und Grundlage ihres politischen Handelns an. Ihnen begegnet ein Publikum, das die Geschichten bereitwillig rezipiert. Johannes Spohr und Clemens Böckmann sind der Frage nachgegangen, warum sich Menschen als Juden bzw. Jüdinnen ausgeben - und welche gesellschaftlich-politischen Hintergründe mit diesen falschen Identitäten verknüpft sind. Aus ihrer Recherchearbeit und in Zusammenarbeit mit bekannten Autorinnen und Autoren aus verschiedenen fachlichen Feldern ist das brisante Buch mit dem Titel Phantastische Gesellschaft (Neofelis 2022) entstanden.
Clemens Böckmann und Johannes Spohr fragen in dem Buch in neun Gesprächen mit Personen unterschiedlicher Expertisen und Erfahrungen - vom Journalismus oder der Medizin bis hin zur Literaturwissenschaft - nach den Voraussetzungen und Motivationen des Phänomens. Woher kommt das Bedürfnis, sich auf diese Weise mit den Opfern der Shoah zu identifizieren? Welche Rollen werden Opfern und Täter*innen gesellschaftlich zugewiesen? Sind dies die Auswirkungen und Folgen der ‚Erinnerungsweltmeisterschaft‘? Was bedeutet dies für den Umgang mit Zeitzeugenschaft? Wo liegen Grenzen einer faktenbasierten Erzählung, wo beginnt die Fiktion? Der Umgang mit dem Erbe des Nationalsozialismus bleibt auch im 21. Jahrhundert eine gesellschaftliche Herausforderung.
Link zur Buchpublikation beim Neofelis Verlag
Mi, 24. August 2022, 19 Uhr / 20.30 Uhr
Ort: Photobastei, 8005 Zürich
Joel Rubin ist der Klezmerspezialist. Selbst ein berühmter Klezmer-Musiker und Ethnomusikologe sowie Autor, hat er in vielen Ensembles gespielt, war u.a. auch mit den bekannten Epstein Brothers in der Welt unterwegs. Er tritt mit verschiedenen eigenen bekannten Band-Formationen in Europa, den USA und Asien auf. Der Film "A Tickle in the Heart" basiert auf seiner Recherche und dem Buch/Treatment, das er mit Rita Ottens und dem Filmautor Stefan Schwietert schrieb. Rubin hat ein enormes Wissen über die Geschichte und Gegenwart des Klezmer; seine Bücher über Klezmer sind Standardwerke. Wir freuen uns auf diesen einzigartigen Abend, der ganz dem Klezmer gewidmet ist.
19 Uhr: Joel Rubin: KLEZMER heute und gestern (Präsentation und Gespräch in Deutsch/Englisch)
Woher kommt Klezmer - und wo geht er hin? Was ist richtiger Klezmer, was macht ihn aus?
Joel Rubin spricht über die Geschichte, die Gegenwart und Zukunft des Klezmer und beantwortet im Gespräch Fragen
20.30 Uhr: Konzert mit Joel Rubin (Klarinette) und Alan Bern (Akkordeon)
Sie spielen seit vielen Jahrzehnten zusammen: Joel Rubin und Alan Bern.
Hier die Website von Joel Rubin - und hier der Ausschnitt der Aufnahme eines Konzerts mit Joel Rubin an der Klarinette anlässlich des Jewish Cultural Festivals in Krakau und noch ein Beispiel
Alan Bern und Joel Rubin in concert. Copyright Lloyd Wolf.
Fotos: Miklós Klaus Rózsa | 24. August 2022 | BabelKultur in der Photobastei Zürich
in den Kreis 5 von Zürich
Die Autorin Bettina Spoerri und der Fotograf Miklós Klaus Rózsa («Zürich abseits der Pfade», «Budapest abseits der Pfade») führen auf diesem Spaziergang durch den Kreis 5 / Zürich-West; dies ist eines der Quartiere in Zürich, das sich in den letzten 20 Jahren rasant verändert hat. Heute ist das sogenannte 'Industriequartier' ein kultureller Hotspot. Wir führen zu Orten, die für diese Umbrüche und Neuinterpretationen stehen.
Anmelden: info@babelkultur.ch bitte mit Name, Wohnort, Mobilnummer
Startpunkt: Zollhaus (Zollstrasse 121), Ecke Zollstrasse/Langstrasse, Vorplatz Restaurant Osso
Endpunkt: AquariumClub, Turbinenstrasse 24, 8005 Zürich
CHF 25.- (Einheitspreis) für Stadtspaziergang inkl. Getränk in der AquariumClub-Bar - für BabelKultur-Mitglieder CHF 20.-
CHF 45.- für Stadtspaziergang/Getränk inkl. handsigniertem Exemplar des Buches «Zürich abseits der Pfade» (CHF 20.- statt Buchhandelpreis CHF 24.-) - für
BabelKultur-Mitglieder CHF 40.-
Letzte Infodetails folgen per Mail nach Anmeldung
Max. 15-18 Teilnehmende (es hat noch letzte freie Plätze)
Der 26.6.22 ist die erste Durchführung dieses Spaziergangs; wer Interesse hat, mit einer Gruppe an einem anderen Datum teilzunehmen, kann sich hier bei uns melden.
Besuch der fabbrica culturale baviera in Giornico / Filmvorführung
Sa, 4. Juni 2022 (Öffnung fabbrica: 13 Uhr / Filmvorführung: 14 Uhr)
Wir zeigen unseren rund einstündigen Film zur fabbrica culturale baviera in Giornico im Tessin vor Ort - und Silvio und Marietta Baviera sind
persönlich anwesend für ein anschliessendes Gespräch.
Silvio Bavieras Galerie im Kreis 4 in Zürich war eine Legende. Vor einigen Monaten hat der Galerist, Verleger, Schriftsteller und Künstler gemeinsam mit seiner Frau Marietta Baviera-Montresor in Giornico im Tessin - etwas mehr als 1,5 Autofahrstunden oder 2,5 Zugfahrt von Zürich entfernt - in einem ehemaligen Fabrikgebäude die 'fabbrica culturale baviera' aufgebaut. Wir haben Silvio und Marietta in den letzten Monaten zwei Mal in Giornico besucht und mit Silvio Baviera ein langes Gespräch geführt: darüber, wie er vom Schreiben zum Galerist und grossen Förderer von Künstlerinnen und Künstlern wurde, über sein Aufwachsen im Kreis 4, über die wahrscheinlich jüdischen Wurzeln seiner Familie, seine erste Galerie, die in seiner eigenen Wohnung eingerichtet war, seine schnell wachsende Kunstsammlung, seine Liebe zu Witz und Sprachspiel - und natürlich die Gegenwart und Zukunft der fabbrica culturale baviera. Die Bavieras haben einen wundervollen Ort der Kunst aufgebaut, der zum konzentrierten Sehen, Verweilen, Vertiefen, Forschen einlädt - und vielleicht bald zu einer Museumsinsel samt Turmbau werden wird.
Teilnahme kostenlos - individuelle Anreise/Rückreise
Autoparkplätze sind direkt vor der fabbrica vorhanden.
22. November 2021
Als Jude/Jüdin leben in Zürich
Ort: Photobastei, Sihlquai 125, 8005 Zürich, 3. OG, 19.30 Uhr
Barbetrieb ab 19.00 Uhr
Wie lebt es sich heute als Jüdin und Jude in Zürich? Drei in Zürich lebende, engagierte jüdische Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen erzählen und diskutieren. Mireli Treuhaft, Ronny Siev und Andre Golliez sprechen mit Miklós Klaus Rózsa und Bettina Spoerri von BabelKultur über ihre Erlebnisse und Erfahrungen als religiöse und kulturelle Minderheit in der Limmatstadt, ihre Auseinandersetzungen mit Herkunft, Familie, Gemeinschaft und den Möglichkeiten und Einschränkungen eines lebendigen jüdischen Lebens in der Schweiz.
Mireli Treuhaft ist Mutter von vier Kindern und hat "ungefähr" 25 Enkelkinder; sie war Kindergärtnerin, Lehrerin und arbeitet heute als Altenbetreuerin in einem jüdischen Altersheim. Ronny Siev ist Zürcher Gemeinderat der Grünliberalen, André Golliez arbeitet als IT-Berater und singt im Synagogenchor in der Löwenstrasse.
Eintritt 20.- (Ermässigung Vereinsmitglieder, für IV/AHV, und Kulturlegi)
4. November 2021, Online-Veranstaltung
Zeitgenössische hebräische Poesie: Lesungen und Gespräche
Online-Veranstaltung zum neuen orte-Magazin Nr. 213 mit Übersetzungen von ausgewählten Gedichten der Autor/innen Anat Zecharia, Shimon Adaf, Adi Keissar, Erez Biton, Hedwa Harechawi, Yona Wollach - in Anwesenheit von SHIMON ADAF, ANAT ZECHARIA, HEDWA HARECHAWI, EREZ BITON sowie der Übersetzerin LINA BAROUCH, der Herausgeberin BETTINA SPOERRI und der Lyrikexpertin RINA BAROUKH
Die Veranstaltung (gesprochen wurde Englisch, gelesen in Iwrith und Deutsch) wurde aufgezeichnet, hier der Link zum Nachschauen.
Und zur Vertiefung: Das ebenfalls
aufgezeichnete (Zoom-)Gespräch zur Gedichtauswahl des orte-Hefts mit Rina Baroukh, Lina Barouch und Bettina Spoerri - (auch) in Englisch.
360 Grad-Schwenk, aufgenommen von Miklós Klaus Rózsa beim Carmel-Markt 2019
7. Juni 2021, Hallwylplatz Zürich
Vor 20 Jahren erschütterte ein grausames Verbrechen die jüdische Gemeinschaft in der Schweiz. Auf dem Weg zum Abendgebet in der Synagoge der Zürcher Gemeinde Agudas Achim wurde Rabbiner Abraham Grünbaum auf offener Strasse erschossen. Herr Grünbaum war ein herausragender Rabbiner, der mit seiner Bildungsarbeit über Israel hinaus Bekanntheit erlangte. Sein Besuch in Zürich galt ebendiesem Bildungsauftrag. Die Umstände der Tat deuten auf ein antisemitisches Verbrechen hin. An diesem Abend war Abraham Grünbaum durch seine Kleidung äusserlich als strengorthodoxer Jude erkennbar. Ausserdem wurden ihm keine Wertsachen entwendet. Ein Raubmord wurde deswegen ausgeschlossen. Zwei Jahrzehnte später ist der Fall immer noch nicht gelöst. Damit muss der gewaltsame Tod von Abraham Grünbaum als schwerster antisemitischer Vorfall in der Schweiz der Nachkriegszeit bewertet werden. Bis heute konnte die Täterschaft nicht ermittelt werden. Nicht nur war die jüdische Gemeinschaft erneut Opfer eines Hassverbrechens geworden, Herr Grünbaum war darüber hinaus ein Überlebender der Schoah. Dass er letztendlich ein weiteres Opfer antisemitischer Gewalt geworden ist, wiegt schwer.
Am 7. Juni 2021 jährte sich das Verbrechen. Auch 20 Jahre später bleiben viele ungeklärte Fragen zurück. Aus diesem Anlass – und gegen das Vergessen – fand eine Gedenkveranstaltung statt. Es sprachen Stadtrat Richard Wolff, Regierungsrat Mario Fehr, ICZ-Rabbiner Noam Hertig, Begrüssung: Kantonsrätin Sonja Rueff-Frenkel. Anwesend waren Vertreter aller jüdischen Gemeinden im Kanton Zürich und vom Initiativkomitee Miklós Klaus Rózsa (BabelKultur), Gemeinderat Ronny Siev und Jonathan Kreutner (GL SIG).
Fritz und Alfred Rotter: vom Theaterglanz bis zum Exil
18. April 2021 - eine (Online-)Veranstaltung mit Peter Kamber
Die Aufzeichnung des gefilmten Gesprächs ist bei uns für CHF 10.- buchbar (für Neu-Vereinsmitglieder gratis); schreiben Sie uns eine Mail an: info@babelkultur.ch
Ein jüdisches Schicksal in den Roaring Twenties: Die Brüder Fritz und Alfred Rotter waren die Theaterdirektoren in Berlin. Das Metropol, das Residenz-Theater, das Theater des Westens u.a.m. stellten die Bretter der Welt, in der sie zahlreiche grosse Stars schufen. Ohne öffentliche Subventionen überstanden sie die Weltwirtschaftskrise. Doch in der Silvesternacht 1932/33 wurden sie zu Flüchtlingen.
Der Autor und Historiker Peter Kamber – zu seinen Veröffentlichungen zählen u.a. Geschichte zweier Leben – Wladimir Rosenbaum und Aline Valangin (2018) und Geheime
Agentin (2010) über Elizabeth Wiskemanns Tätigkeit im Fadenkreuz der Geheimdienste in der Nazizeit – hat jahrelang über die Rotters und das historische Umfeld recherchiert. In seinem neuen Buch
legt er die Geschichte einer faszinierenden Doppel-Theaterkarriere vor, die zuweilen wie ein dunkler Krimi anmutet. Die Geschichte über zwei bemerkenswerte Männer, welche die europäische
Kulturgeschichte prägten und beeinflussten, wird in dem Band durch bisher unveröffentlichtes Text- und Fotomaterial ergänzt.
(Seit) Herbst 2020 (hier bei uns)
In der Pandemie malte der rumänisch-schweizerische Künstler Valentin Lustig ein grosses Triptychon mit gesellschaftlich-politischem Impetus. Da wir aufgrund der
Pandemie keine analoge Veranstaltung mit ihm dazu machen konnten, hat er uns Abbildungen der drei Bilder und seinen Text dazu für die BabelKultur-Website zur verfügung gestellt. Hier die Bilder und der Text.
30. September 2021
Warum lässt sie das Wort «Pitshipoy» über den Himmel von Berlin fliegen? Und wie kommt sie u.a. dazu, den Friedhof eines jüdischen Zuhälterrings in Buenos Aires in einer künstlerischen Video-Installation auftreten zu lassen? Im Zentrum dieses BabelKultur-Abends stand Elianna Renners bemerkenswertes, vielschichtiges künstlerisches Werk, in dem sie Geschichten von Verlust und Vergessenem erzählt und überraschende Denkanstösse vermittelt. Die 1977 in der Schweiz geborene, heute in Bremen (D) und Tel Aviv (IL) arbeitende Künstlerin Elianna Renner ist das Kind von Shoahüberlebenden; ohne den Kasztner-Zug, in dem 1685 ungarische Juden 1944 in die Schweiz gerettet werden konnten, würde sie nicht existieren. In ihren Performances, Fotografien und Installationen setzt sie sich mit dem Thema Erinnerung, jüdischer Geschichte und biografischen Fragen auseinander, arbeitet an der Schnittstelle von (Auto-)Biografie und Geschichte. In ihren Kunstwerken und Performances hinterfragt sie historische Narrative und deren Auslassungen – immer mit dem Ziel, die hinter dem Vergessenen oder Verschwiegenen stehenden Machtverhältnisse sichtbar zu machen. Elianna Renner arbeitet seit Jahren an Projekten in internationalen Kontexten in New York, Buenos Aires, Tel Aviv, Frankfurt u.a.m..
Eine ausgewählte Werkschau und ein Künstlergespräch, auf der Bühne: Elianna Renner. Moderiert und begleitet von Bettina Spoerri und Miklós Klaus Rózsa, unter Einbezug des Publikums.
mit Lajos Parti Nagy, Kinga Tóth, Hanga Séra, Kathrin Frauenfelder
26. Februar 2020 – pool, Weststrasse 118
Die Medien in Westeuropa berichten seit Jahren negativ insbesondere über die politischen Entwicklungen in Ungarn. Ungarische und Schweizer Kulturschaffende reflektieren an diesem Abend aus ihrer Sicht von innen und von aussen, was sich in Ungarn zurzeit und seit einigen Jahren verändert, in Bezug auf die Kulturszene und auch die (Kultur-)Politik. Wie erleben Kunst- und Kulturschaffende selbst die Veränderungen? Wie bzw. inwiefern beeinflussen die Veränderungen ihre Sicht auf Ungarn und ihr Schaffen als Künstler/innen bzw. Kurator/innen? In diesem Rahmen wurden auch aktuelle künstlerische bzw. kuratorische Arbeiten unserer Bühnengäste aus Literatur, Performance, Bildender Kunst, Vermittlung und Kulturkritik beleuchtet.
Mit:
-Lajos Parti Nagy, Jg. 1953 in Szekszárd, Schriftsteller und Übersetzer, lebt in Budapest
-Kinga Tóth, Jg. 1983 in Sárvár, Autorin und Performerin, lebt heute vorwiegend in Berlin, vgl. www.kingatoth.com
-Hanga Séra, Jg. 1972 in Miskolc, lebt seit 2011 in Zürich, Künstlerin und Kuratorin, vgl. www.serahanga.com
-Kathrin Frauenfelder, Schweizer Kunsthistorikerin und Kuratorin, Kulturkritik-Stipendium Landis & Gyr 2019 in Budapest, lebt in Zürich
«Das Gedächtnis der Haut» (sollte am 29. April 2020 stattfinden - musste wegen Corona ganz abgesagt werden; wurde durch obenstehende Veranstaltung ersetzt)
In Bezugnahme auf die Ausstellung mit Fotografien des deutschen Fotografen Konrad Rufus Mueller, der in der Photobastei ab 29. April 2020 seine Arbeit präsentiert. In eindrücklichen Porträtaufnahmen hat Mueller, der einer der renommiertesten Porträtfotografen in Europa ist, Shoahüberlebende fotografiert, die heute in Deutschland, Österreich und Israel leben. Wir möchten den Künstler selbst zu Wort kommen und von der Entwicklung seiner Idee und der Entstehungsgeschichte seiner Bilder erzählen lassen, und das Publikum sodann dazu einladen, auf die Bilder zu reagieren. Ein öffentliches Gespräch soll die thematische Reflexion vertiefen, den Blick erweitern und auch kritische Fragen zum Spannungsfeld Fotoporträt-kollektive Geschichte, Vermittlung-Ästhetisierung u.ä.m. aufwerfen.
Neuer Antisemitismus? - mit Doron Rabinovici u.a.m.
Montag, 24. Februar 2020
An diesem Abend wurden die wichtigsten Thesen des neu aufgelegten, mit vielen aktuellen Essays erweiterten Bandes Neuer Antisemitismus? (Suhrkamp, 2019) diskutiert – mit dabei waren der bekannte österreichische Autor Dr. Doron Rabinovici, der zugleich Herausgeber des Bandes ist, und fachkundige Gäste aus der Schweiz und Deutschland. Der Fokus des Gesprächs liegt auf den neuesten Entwicklungen, Antisemitismus in Nachbarländern der Schweiz und im Internet.
Zwei Kurzreferate hielten:
Lisa Johanne Jacobs: Antisemitismus reloaded - Judenhass im Internet (Lisa J. Jacobs, Wien, ist Mitarbeiterin der Langzeitstudie Antisemitismus 2.0 und die Netzkultur des Hasses).
Alexandra Bandl: Unheilvolle Allianzen? Der postkoloniale Antisemitismus als globale Bewegung . Bandl ist Gründerin der Leipziger Initiative Mündigkeit durch Bildung
Auf dem anschliessenden Podium sassen:
Dominic Pugatsch, Leiter Geschäftsstelle Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus GRA
Dr. Doron Rabinovici, Autor, Historiker, Essayist und Mitherausgeber des erwähnten Bandes
Alexandra Bandl, Gründerin der Leipziger Initiative Mündigkeit durch Bildung
Im Café Babel konnte nach der Veranstaltung bei Kaffee, Getränken, Kuchen und mehr weiter diskutiert werden.
«Eine Gedenkstätte in der Schweiz – warum, wer, wie und wo?»
fand am 5. Februar 2020 statt - Ort: Photobastei Zürich
In zahlreichen europäischen Orten gibt es Gedenkstätten, die an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern. In der Schweiz existiert bisher keine vergleichbare offizielle Gedenkstätte, trotz der nachweislichen Verstrickungen und bestehender Schuld. Seit einiger Zeit arbeiten mehrere Interessensgruppen aber auf ein solches Projekt hin, das in der Schweiz errichtet werden soll. Welche Form soll und kann dieses offizielle Denkmal annehmen, und zum Gedenken an wen soll/kann es errichtet werden? Wer bestimmt seinen Standort und seine Gestalt? Soll es an alle Opfer des NS und der Shoah, alle Zurückgewiesenen an der Schweizer Grenze, alle Schweizer Opfer des NS, bzw. (auch) als Dank an alle mutigen Zivilisten, Beamten und Diplomaten, die Menschen gerettet haben? Braucht es ein symbolträchtiges Denkmal, eine unübersehbare Skulptur oder eher eine Intervention? Wir möchten über Inhalt und Form, Prozess und (erhoffte) Wirkung eines solchen Denkmals diskutieren. Ziel ist eine sensibilisierte, vielschichtige Betrachtung und Reflexion der relevanten Fragen rund um Geschichtsdidaktik, Kulturtheorie und Erinnerungsethik und die Situation in der Schweiz.
Welche Form soll und kann ein solches Denkmal annehmen, und zum Gedenken an wen soll/kann es errichtet werden? Wer bestimmt seinen Standort und seine Gestalt?
Eine Auslegeordnung und Diskussion mit Erich Bloch (Delegierter ASO Israel ),
Prof. em. Dr. Jacques Picard, Historikerin Dr. Hannah Einhaus und Valérie Arato Salzer als Vertretung des SIG (Schweizerischer Israelitischer Gemeindebund).
Café Babel ab 18h - 19.30h: Beginn der Veranstaltung mit Input und Podium
Im Café Babel konnte nach der Veranstaltung bei Kaffee, Getränken, Kuchen und mehr weiter diskutiert werden.
Vgl. auch den Artikel zum Thema:
Es gilt, ein historisches Versäumnis nachzuholen - auch wenn es unangenehme Erinnerungen weckt: Die Schweizer KZ-Opfer ehren
Kein Projekt von BabelKultur, aber entdeckenswert:
Die YouTube-Serie Bettina liest
Während des Lockdowns konzipierten wir unter den besonderen Umständen von Homeoffice und Arbeiten zu Hause eine Online-Video-Serie mit dem Titel BETTINA LIEST. BabelKultur-Mitbegründerin Bettina Spoerri stellte jeden Tag ein Buch aus ihrer Bibliothek vor, darunter Bücher zum BabelKultur-Thema Memory - Present - Future, von u.a. Philip Roth, Barbara Honigmann, Edward Snowden, u.v.a.m..
#literaturstream #literatur #stayathome
Kamera: Miklós Klaus Rózsa | photoscene.ch
Die ganze Serie (47 Folgen) auf YouTube sehen? Bettina liest als Suchbegriff auf YouTube eingeben oder folgenden Link anklicken:
Idee und Konzept
Dr. Bettina Spoerri und
Miklós Klaus Rózsa
Copyright, all rights reserved
Bankverbindung
Bank Cler AG / 4002 Basel.
IBAN: CH81 0844 0258 2957 5200 1
Wir sind ein gemeinnütziger Verein und auf Spenden / Zuwendungen angewiesen.
Besten Dank.
Verein BabelKultur | Administrativer Sitz: Eichstrasse 15 | 8045 Zürich
Mail: info@babelkultur.ch